Artist Statement
Die Künstlerin Dana Rabea Jäger hat sich in den letzten zehn Jahren zunehmend mit intersektional feministischen Theorien auseinandergesetzt. Dabei erforscht sie das Thema der Weiblichkeit unter dem Aspekt der Phasen des Lebenszyklus über Liebe, Un/Sicherheit, Lust, Sexualität, Trauer, Zugehörigkeit, Zuneigung, aber auch Gewalterfahrungen und verwendet dabei oft ihre eigenen Erfahrungen und Emotionen als Ausgangspunkt. In ihren Arbeiten konfrontiert sie sich regelmäßig mit ihrer eigenen Überempfindlichkeit. Stereotypisierte Annahmen und Erwartungen ecken schon seit einer sehr langen Zeit bei ihr an. Auslösende Gedanken und Emotionen versucht sie dann in visuellen fotografischen Bildern festzuhalten. Durch die Schaffung von Rauminstallationen bespielt sie zusätzliche Kanäle, die Reize auslösen. Sie erhofft sich durch die geschaffenen Bild- und Raumwelten eine Repräsentation ihrer Wahrnehmung und eine Brücke zu anderen Menschen, die ähnlich fühlen, erleben und spüren, zu schlagen. Gesellschaftliche Erwartungen, Gewalterfahrungen oder Trauer lösen Druck in ihr aus – einem Druck, dem sie entfliehen möchte. In intersektional feministischen Theorien findet sie Zuflucht, sie geben ihr Sicherheit und bestärken sie. Dana Rabea Jäger möchte sich für Anderssein, Empathie und Akzeptanz stark machen, indem sie vorhandene Bildwelten, Gegenstände oder Symbole methodisch neu besetzt, sie an ungewöhnlichen Orten platziert, beziehungsweise in unüblichen Momenten und Situationen inszeniert. Dabei interessiert sie besonders die Ambivalenz, die zwischen Erwartungen und tatsächlichen Erfahrungen, eigenen Bedürfnissen und Grenzen sowie die eines Gegenübers entsteht. Sie möchte mit ihren Werken, aber keinesfalls in ihrer eigenen Verletzlichkeit verharren, vielmehr möchte sie sich mit ihnen dem gemeinschaftlichen Widerstand zuwenden. Über verschiedene Ansätze, sich künstlerisch damit auseinanderzusetzen, sucht sie in der Inszenierung von Nähe-Distanz-Verhältnissen als Vermittlerin ihrer eigenen Erzählungen einen Zugang zu denen anderer. Kunst ist dabei ein Instrument, um Abstand und Zuversicht zu ihren eigenen Erfahrungen und Erlebnissen zu gewinnen.
Vita
* 1992 in Duisburg
Ausbildung
2014 – 2018 Bachelor of Arts Bildende Kunst und Sonderpädagogik Universität der Künste Berlin und Humboldt Universität zu Berlin
2018 – 2021 Master of Education Bildende Kunst und Sonderpädagogik Universität der Künste Berlin und Humboldt Universität zu Berlin
2021 – 2022 Meisterschülerin Bildende Kunst, Prof. Josephine Pryde, Universität der Künste Berlin
Auszeichnungen
2023: Nominiert für den Udk Art Award 2023 der Universität der Künste Berlin
2022: Nominiert für das Karl-Hofer-Stipendium Preisträgerin des IBB-Preises für Photographie
2018: Preisträgerin des Anna-Oppermann-Preises
Ausstellungen (Auswahl)
2024: Was bleibt, vergeht. Einzelausstellung; Gallery Malina, Berlin
HOBBYKELLER: Powertool, Kluckstraße 27, Berlin
Launch New Art Edition
Karl-Hofer-Gesellschaft, Berlin
Keep Your Eyes Peeled IX
AFF-Galerie, Berlin
2023: UdK Art Award, Nominiertenausstellung
Universität der Künste Berlin
Schöne Aussicht in der Bank; Investitionsbank Berlin
2022: Karl-Hofer-Stipendium, Nomiertenausstellung
Universität der Künste Berlin
Background Noise
Raum für Sichtbarkeit, Berlin
Seen By #17 – Profiling
Museum für Photografie, Berlin
2021: A rose (is A Rose)
Onlineausstellung, shimartnetwork
2020: UNTIL FURTHER NOTICE
Villa Heike, Berlin
Parkverbot – Parken ist Bewegung
Kunstraum Potsdamer Straße, Berlin
Publikationen
2024: Fotgrafie für Buchcover: Von dem, der bleibt; Bianchi, Matteo B., dtv-Verlag
2023: Vorgestellt als Künstlerin im graumagazin, 1st issue, Berlin; Greif Guest Room: Marina Paulenka & Thomas Schäfer
2022: Vorgestellt als Künstlerin im SLEEK Magazin, Art & Photography, Berlin; Notes IOU, Ausstellungskatalog gefördert durch die Investitionsbank Berlin, Universität der Künste und der Karl-Hofer-Gesellschaft, Berlin
2021: SHIM/Berlin Hohenthal und Bergen Digital; Teilnahme als Künstlerin und Mitwirkung an der Publikation The next assignment, Berlin
2018: Teilnahme als Künstlerin, Season Five – An assortment of contributions on themes of Land Art and Commons, Berlin Mitwirkung & Netzwerke (Auswahl)
2017 – 2020: Mitglied im Fachschaftsrat Bildende Kunst Lehramt Universität der Künste Berlin
2024: Mitglied AFF-Galerie e.V. Plattform für zeitgenössische Fotografie, Berlin
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