
Die Ausdrucksweise von Aylin Algürs Arbeiten ist tief in ihrer persönlichen Lebenswelt verwurzelt. Geprägt von ihrer deutsch-türkischen Herkunft erforscht sie in ihrer Kunst Themen wie Identität, Herkunft und Erinnerung. Sie sieht Erinnerungen als fragile, vielschichtige Geflechte, die sich ständig verändern und überschneiden.
In ihrer Werkreihe Hatıra greift sie diese Thematik in Tuschearbeiten auf. Die Tuschezeichnungen bestehen aus organischen, repetitiven Strukturen, die vernetzte Erinnerungen symbolisieren – sie fließen ineinander, treten aus der Fläche hervor und formen ein mosaikartiges Ganzes. Mit ihrer aktuellen Arbeit Hatıra Dalgaları überträgt sie diese Idee auf Stoff: Durch Färbungen, Plissees und Stickereien von Wasseroberflächen und Erinnerungen in Schriftform entstehen wellenartige Muster, die wie Wellen und das Meer wirken – ein Symbol für die Tiefe und Fluidität von Erinnerungen. Ihr Arbeitsprozess ist meditativ und verbindet traditionelles Handwerk mit konzeptueller Kunst. So entstehen Werke, die einen Raum öffnen, in dem persönliche und kollektive Erinnerungen aufeinandertreffen.
0 comments on “Aylin Algür”